Da hat mir doch glatt ein Blogleser und guter Freund ungezügelte Fleischeslust vorgeworfen! Aber blättert man einmal zurück, so muss ich ihm Recht geben. Schweineschnitzel, Rinderbraten, Koteletts, Rumpsteaks … wir haben Schuld am Tod so einiger Tiere seit dem Beginn dieses Blogs. Aber es waren ordentlich gehaltene Nutztiere und ihr Fleisch wahrlich ein Geschenk der Natur.
Ergo habe ich Großes vor! VEGANE KÜCHE! Ein Entschuldigungstag an alle unschuldigen Kreaturen, welche wegen meiner Gelüste und Zügelosigkeit weit vor Gottes Datum das Zeitliche segnen mussten. Weil ich davon aber für gewöhnlich keine Ahnung habe, ist heute Küchenexperimentiertag und ich habe keine Ahnung ob es gelingt!
Ich habe
– Rote Bete
– Fenchelknollen
– eine riesige rote und zwei kleine grüne Tomaten
und ein ganz nettes Kräuterbeet, sowie ein paar Dinge in diversen Küchenschubfächern.
Die Idee: Fenchel in Scheiben und als Taler rösten und die Bete mit Boulgur vermählen … hmm, dann sieht der Boulgur matschig rot aus und gebackenen Fenchel kenne ich schon.
„Mut nun! Kehr‘ es um!“, sagte die strahlende Sonne des großen „Tschaka“ und riet mir, noch einmal genauer in die Schubfächer zu schauen.
Grundlage des heutigen Tuns sind diese Zutaten:
Die rote Bete ist das Fieseste, daher – und weil sie eine Weile garen muss – kommt sie zuerst an die Reihe. Leute nehmt Gummihandschuhe zum Schälen und Schneiden, sonst werdet ihr morgen wegen der „blutigen“ Hände verhaftet. Wir brauchen die Bete in ca. 1-cm-Scheiben. Pro Nase würde ich bei großen Knollen 3 Scheiben veranschlagen.
Ich lege so etwas gerne in einen AMC-Topf. Der gart das fast wasserfrei und recht schonend. Wenn ich nach ca. 20 min. den Deckel hebe, lasse ich das Ganze noch etwas ausdampfen und beträufle es anschließend mit feinem Walnuss-Essig. Deckel wieder schließen.
Die Zwiebeln und der Knoblauch werden gehackt (Zwiebeln grob, Knoblauch fein) und in etwas Olivenöl gedünstet. Ach etwas … Gebt ruhig einen ordentlichen Schuss hinein. Den gewürfelten Fenchel hinzugeben und ca. 10 Minuten mitdünsten. Salz & Pfeffer. Jetzt 200 gr. Boulgur reinschütten, umrühren und mit gut einem halben Liter Gemüsebrühe ohne tierische Zusätze aufgießen. Auf sehr kleiner Flamme eher ziehen, als kochen lassen, bis das Getreide weich ist. Die Tomaten gewürfelt hinzugeben, wenn die Flüssigkeit im Topf fast weg ist und langsam weiter garen/ziehen lassen. Zum Schluss einen kleingehackten Kräuterstrauss aus Thymianblättchen, etwas Salbei und African-Blue-Basilikum unterheben. Final abschmecken. Boulgur ist gut, wenn kaum noch, bis gar keine Flüssigkeit mehr im Topf ist.
Für die gut durchgezogene Bete eine Straße bauen:
1. Mehl
2. Ei (2 Eigelb, ein komplettes Ei, ein Löffel Cremé fraîche oder Sahne)
3. Mischung aus geriebenen Mandeln, italienischem Hartkäse und Semmelbrösel (wenig Semmelbrösel)
Die Rote-Bete-Taler nacheinander durch die Straße ziehen und in Olivenöl KURZ von beiden Seiten 2-3 Minuten ausbacken. Pfeffer und Salz kann, soweit noch nicht geschehen, im Ei untergebracht werden.
Voíla!
Was soll ich sagen. Es geht und es schmeckt auch recht angenehm. Leider sind mir ein Löffel Cremé fraîche und ein paar Eier mit reingerutscht. Damit ist das Ziel nicht ganz erreicht und die Mahlzeit leider nur vegetarisch.
Es tut mir so leid …