Eine interessante und empfehlenswerte Kombination aus zwei in letzter Zeit verzehrten Gerichten brachte mich spontan auf dieses Pairing. Wer sich noch an den Topfhelden-Beitrag erinnert, findet dort einen marokkanischen Gemüsetopf, der mich seiner Einfachheit wegen sehr begeistern hat. Schon länger auf der Agenda habe ich ein griechisches Rezept namens Gígantes von einem zyprisch-deutschem Freund. Diese großen weißen Bohnen gibt es seit dem regelmäßig bei mir im Sommer zum Grillen. Leider schaffte ich bis heute noch keinen Blogeintrag dazu. Wird hoffentlich irgendwann mal nachgereicht oder ich bekomme einen Gastblogeintrag von meinem Freund 😉.
Mein Koppel-Gericht ist nicht schwer. Eher einfache bodenständige Küche, die man sich im marokkanischen, südspanischen oder auch noch orientalischen Raum gut vorstellen kann, obwohl ich bei Letzterem deren Gewürzpalette nicht beachtet habe. Wobei ich bei der Benutzung von Gewürzpaletten ohnehin vorsichtig geworden bin: beschreiben sie doch eigentlich nur ein Klischee der jeweiligen Landesküche, bekannt aus den in Deutschland ansässigen Restaurants. Auf Reisen erfährt man dann außerhalb der Touristenrestaurants oft andere Richtungen.
Dennoch ist dieser „Topf ohne Namen“ etwas zeitaufwändig.
Es beginnt damit, ca. 300 Gramm getrocknete Kichererbsen mindestens 12 Stunden einzuweichen. Am nächsten Tag benötigen die abgeseihten und gut gespülten Hülsenfrüchte wenigstens 90 Minuten in leicht kochendem Salzwasser. Ich habe es unterteilt: erst 60 Minuten kochen, dann nochmals abseihen und spülen. Jetzt ein Wurzelwerk (Suppengrün) in Form einer großen Mohrrübe, einer Lauchstange, einem Stück Sellerie (besser: Staudensellerie) gemeinsam mit ein paar Lorbeerblättern und einigen Wacholderbeeren leicht in etwas Ghee andünsten und mit Salzwasser auffüllen. Die Kichererbsen wieder hinzugeben und soviel Wasser nachfüllen bis wieder alles gut bedeckt ist. Weitere 30 Minuten köcheln.
In der Zwischenzeit 300 Gramm Hähnchenbrust kleinschneiden und anbraten. Zwei feingehackte Knoblauchzehen hinzugeben und das Ganze mit zwei bis drei Teelöffel scharfem Pimento de la vera vermengen. Eine kleingeschnittene rote Paprika und 3 Tomaten (Stielansatz herausschneiden) kleinschneiden und hinzugeben. … Und wie sagt man so schön: nach Belieben salzen …
Leise solange vor sich hinköcheln lassen, bis die Erbsen gar sind. Letzteren das Wasser grob abgießen, das Gemüse aber bei den Kichererbsen belassen und gemeinsam mit diesen in eine große Auflaufform geben. Die Hühnchenteilchen mit der nun wahrscheinlich roten Soße unterheben und gemeinsam mit der Hälfte eines feingehackten Petersilienbundes gut vermengen. Die Schale kommt nun für ca. 20 Minuten in den Ofen. Wird es oben zu trocken, alles einmal umrühren, damit die Flüssigkeit am Boden der Form genutzt wird.
Vor den letzten 5 Minuten Backzeit mit dem Saft einer halben Limette beträufeln. Die Schale vor dem Servieren noch einmal mit der anderen Hälfte Petersilie bestreuen und umrühren.
Man könnte dazu ein Fladen- oder Weißbrot reichen. Ich denke aber, dass durch die Kichererbsen ausreichend „Füllstoff & Trägermasse“ vorhanden ist.
Bon apetite!
Nachtrag für Veganer:
Das Gericht ist auch schmackhaft und nährreich genug, wenn man das Hähnchen einfach weglässt. Nehmt dann einfach mehr Gemüse.