Einsamer „Männerburger“

Da bin ich mal wieder. Einsam und allein gelassen von der Liebsten. Was soll ich tun? Trübsal blasen? Spazieren gehen? Den Rechner neu aufsetzen? (Macht keinen Sinn, Windows nutze ich seit ’95 nicht mehr.) Xbox spielen? Joggen gehen? Was sauber putzen? Ich nutze die Gelegenheit der Stunde und bereite einen echten „Männerburger“ für den ganzen Mann – mit allem, was sonst nicht „erlaubt“ ist: Er muss schärfer sein als die Vermisste, derber als der Schmerz (vor allem geruchstechnisch) und mächtig genug für all‘ die verlorenen Stunden 😉 .

Dafür brauche ich

  • 100 Gramm Mehl
  • 50 ml lauwarmes Wasser
  • etwas Kurkuma
  • bisschen brauner Zucker
  • weniger als ein 1/4 Hefe-Würfel
  • eine Prise Salz
  • ein Ei
  • ein kleines Stück zerlassene Butter
  • eine Chilischote in der Butter
  • eine wirklich große Knoblauch-Zehe
  • eine verführerische Charlotte 😉 (Schalotte)
  • eine schöne wohlgeformte Strauchtomaten
  • 2 schöne runde Black-Angus-Patties
  • irgendein verrückter Käse (hier: der eher unverrückte Greyerzer)
  • etwas völlig unverrückter, dafür äußerst bodenständiger Bautz’ner Senf
  • ein paar letzte, kleine Gürkchen aus em Kühlschrank (hintere Ecke, links)

… und so viel Zeit, wie ich gerade habe …

… und so ging es weiter …

Kaum war mein Herzblatt davon, erinnerte ich mich an Hefe im Kühlschrank und Mehl im Vorratsglas. Beides mit dem Zucker, Wasser, Kurkuma, Salz, einem Ei und der Butter in die knallrote KitchenAid und rühren, rühren, rühren … Bier.

Nach ein paar Schlucken Trosthopfen die Masse abgedeckt in Richtung Heizung gestellt. Ich denke, eine gute Stunde gärte die Hefe dort in dem, vom Kurkuma gelblichen, Teig herum. Ja, warum habe ich Kurkuma genommen? Ich habe neulich ein Toastbrot gemacht (hmm, noch gar nicht gebloggt) mit Kurkuma aus Thessaloniki und das hatte neben gutem Geschmack auch eine hübsche Farbe. Also mache ich heute einen gelben Burger. Für Unwissende: Hefeteig mit frischer Hefe geht ab einer Stunde aufwärts auf, also seid nicht hektisch, der Teig sollte wirklich DEUTLICH größer geworden sei. Wenn nicht, mach‘ das noch mal und vorher ein neues Bier auf …

Den aufgegangenen recht flüssigen Teig habe ich dann auf eine Mehlschicht gekippt und ein paar mal gewendet. Der geformte, ECHT GROßZÜGIGE Bun geht auf seinem Blech noch einmal eine gute halbe Stunde bei erhöhter Zimmertemperatur auf.

ein wirklich fettes Bunny … und schön blond …

In der Zwischenzeit kann man ja schon mal die Charlotte anschauen und mit einer feinen Knoblaubzehe vermählen. Charlotte meckert nicht …

In etwas Butter werden beide langsam – aber echt langsam zum schmelzen gebracht. Die gehackte Chilischote dazugeröstet. Bei Seite stellen – euch brauche ich noch .

Wenn das Bunny für „Echte Männer“ 😉 fertig ist, wickelt es vorsichtig und mitfühlend in ein weiches Geschirrtuch ein. Es wird es Euch danken!

Die Brätlinge sing wirklich nur leicht gewürzt (Pfeffer, Salz, kein Firlefanz) und gepresst.

einfach ist einfach besser … vor allem in Trauer …

So 30 Minuten auf dem Blech und vorher gut zwei Stunden an einem warmen Ort (die Hefe war wohl schon eine Weile im Kühlschrank) … da vergeht die Zeit nicht. Ich empfehle einen guten Hopfentropfen. Leider habe ich derzeit kein eigenes SlowerEat-Bier im Kühlschrank (Schaaaaande ….!!!), darum habe ich auf ein durchaus empfehlenswertes Hopfen-Konzentrat zurückgegriffen:

geht auch …

Ich hoffe nur, dass Herr Maisel mir für die kleine Werbung vielleicht mal etwas überweist. Meine e-Mail ist MAIL-ME.

Burger bauen

Mein schickes Bunny ist ziemlich groß geworden und sehr blond 😉 Dank dem sofortigen Geschirrtuch hat es auch die watteweiche, flauschige Konsistenz, die ein gutes Burger-Bun haben sollte. Beide Seiten werden mit dem Ostalgie-Senf bestrichen.

Das nicht ganz durchgebratenen Pattie (ich habe zwei … der Trauer wegen …) auf eine Bun-Hälfte legen, Charlotte legt sich von ganz selbst darauf; das zweite Pattie darüber und die Gürkchen mit den Tomatenscheiben dazu. Irgendwo dazwischen wird der Käse platziert – mehr oder weniger reichlich – je nach Frust.

yam…

Käse und Bun sind übrigens das, was Ihr morgen beim Joggen spürt auf der Hüfte. Das Black Angus weniger 😉

Wem es noch schlechter geht, der darf noch Barbecue-Sauces á la coleur benutzen und das Ganze mit Speck drapieren oder umwickeln. Für mich reicht es, denn mein Herzblatt kommt gleich wieder 🙂 not amused …

Knoblauch, Bier

… was soll’s

… war geil 😉

post scriptum

… auf halbem Weg …

Bierreste zum Abendmahl

Mag auch das Bierbrauen meine Ressourcen finanzieller Art reduziert und Chronos verärgert haben, man(n) muss sich nur zu helfen wissen. Zu meinem gestrigen Brauabenteuer komme ich allerdings später – je nach dem, wie trinkbar das Experiment war oder ob „Hopfen und Malz verloren“ wurde.

Dass der liebe Treber kaum nur zum Brotbacken genutzt werden kann, verriet mir nicht zuletzt ein Blick auf einschlägige Internetseiten. Selbst →Falafel lassen sich damit aufpeppen. Nun, Treber hatte ich mal wieder ausgiebig produziert, aber ansonsten war das Vorratslager recht luftig und der Kühlschrank tat es diesem gleich. Im Gefrierfach war eine halbe Packung alter Kloßteig. Ich habe keine Ahnung, wie es dazu kam, denn für gewöhnlich mache ich den (zwar nur 1-2 mal im Jahr, aber) selbst. Also flink aufgetaut, eine gute handvoll Treber dazu, die restliche tiefgefrorene Petersilie aus dem Kühlfach aufgebraucht und mit der letzten Zitrone des Gemüsefachs beträufelt.

fullsizerender

Pfeffer & Salz nebst etwas Korianderblatt und einer Brise Chiliflocken. Das ganze vermengen und feststellen, dass es nur glitschig ist, um dann zum Mehlglas zu greifen und den Pamps so lange löffelchenweise damit zu versorgen, bis es eine homogene und formbare Masse ergibt.

Ich habe daraus Taler geformt und in der Pfanne mit Butter & Öl ausgebacken. In Kugelform im Ofen bei 200°C vermutlich so um die 20-25 Minuten backen sollte auch gut funktionieren. Das wird ein anderes Mal ausprobiert.

fullsizerender-3

Dazu musste noch weg:

  • die letzten drei Seelachsfilets
  • ein Zipfel Blattspinat (TK)
  • 3 Platten Blätterteig (TK)

Daraus wurde dann diese Beilage, welche ich aus Gründen des verfehlten Themas hier aber nicht näher erläutere. Zu viel Tiefkühlkost. Aber auch hier muss es manchmal etwas praktischer zugehen in unserem Hause.

fullsizerender-2

Zeitlicher Aufwand: Fünf Minuten vorbereiten, fünf Minuten basteln, 20 Minuten backen.

Bon appétit …

Slowereat goes brewing

Nach meinem anstrengenden ersten „echten“ Brautag vor einer Woche, durfte ich nur zusehen, wie im Gärstopfen hin und wieder ein Luftbläschen erschien. Tief besorgt musste ich allerdings feststellen, dass dies nach 2 oder 3 Tagen bereits beendet war. Nunja, wie war der Spruch? „Bier wirds immer.“ Also heißt es weitere Tage warten, bis die Brühe fertig vergoren sein soll.

fullsizerender-11

Dies ist beim IPA nach einer Woche der Fall und so geht es nun an das Umfüllen in Flaschen. Hierfür habe ich mir extra fabrikneue Bügelflaschen gekauft, um kein Risiko einzugehen.

Die Sedimente haben sich im Laufe der Woche glücklicherweise wie Schlamm auf dem Boden der Gärflasche abgesetzt. Daher sollte die Flasche nun vorsichtig getragen werden, damit möglichst nichts aufwirbelt. Stellt sie auf einen Tisch, die gereinigten und sterilisierten Flaschen auf den Boden. Ich habe die Flaschen nach etwas Internetrecherche einfach eine zeitlang bei 120°C im Ofen „gebacken“ und die Gummiringe der Bügelverschlüsse in einer Lösung der mitgelieferten Reinigungsperlen gebadet. In diese kam auch der Schlauch und die Bierpumpe, ein denkbar einfaches aber effizientes und funktionales Gerät, um nun das Bier aus dem Gärbehälter in die Flaschen zu befördern.

Auf den Grund der Flaschen füllt man vorher mit der Abmesshilfe etwas normalen Zucker ein. Dieser bringt dann die Kohlensäure in das Bier. Beim Abfüllen machen sich vier Hände wirklich besser als zwei. Es ist sicher mit etwas Geschick möglich dies auch allein zu bewerkstelligen. Doch gerade gegen Ende sollte jemand die Bierpumpe so halten, dass kein Hefeschlamm mit nach oben transportiert wird.

fullsizerender-12

Wichtig ist auch noch, die Flaschen nicht randvoll zu kippen. Etwa Schulterhöhe reicht. Den Rest benötigt die aufsteigende Kohlensäure und baut genügend Druck in der Flasche auf. Die folgende Wartezeit ist leider noch länger, denn „gut Ding wiell Weile haben“. Volle drei Wochen stehen die Flaschen in einer möglichst dunklen Ecke und gären bei Zimmertemperatur nach. Erst jetzt kommen sie aufrecht stehend in den Kühlschrank, wo nicht nur gut gekühlt wird, sondern vor allem die Gärung gestoppt und die restliche Hefe „schlafen gelegt“ wird.

… und dann ist es endlich so weit: Zzzzischischhh ….

fullsizerender-2

Das erste handgebraute slowerbeer erblickt den Glasboden!

Die starke Schaumbildung überraschte mich als Erstes. So galt es, wie vom Hefeweizen gewohnt, sachte ins geneigte Glas einzugießen. Leider war der Schaum nicht sehr stabil und die Freude darüber von kurzer Dauer. Ich werde dem in weiteren Braugängen auf den Grund gehen. Der Geschmack ist überaus rund und süffig mit leichtem Perlen auf der Zunge und im Abgang. IPA ist dieses Bier definitiv! Ich ärgerte mich sofort, nur acht Flaschen á 0,5 Liter davon zu haben.

Die dichte des Geschmackes, die Schaumbildung und auch die Trübung und der Flaschendruck variierten von Flasche zu Flasche geringfügig. Vermutlich liegt das daran, aus welcher Höhe der Gärflasche die jeweilige Abfüllung gerade stammt. Auch das werde ich in Zukunft genauer beobachten.

Kurzum: Das Ergebnis und das Erlebnis, welches mir die →Besserbrauer bescherten, ist rundum gelungen. Das Bier als Endprodukt überzeugt mich auf ganzer Linie und hebt sich deutlich selbst von teuren, gekauften Craftbieren ab. Sicher steckt hier auch meine persönliche Mühe mit in den Geschmacksknospen, aber so soll es ja auch sein. Wir freuen uns über das Selbsterreichte. Die Besserbrauer haben mit ihren Brauboxen ein Produkt erschaffen, welches die Ursprünglichkeit des Bierbrauens wiederbelebt. Dabei achten sie darauf, dass „Ihr“ Bier nicht in einem hässlichen Plastikbottich vor sich hinschwimmt, sondern suchen ihre technischen Beigaben mit Augenmaß und gutem Geschmack aus. Die Zutaten sind 1A, die Anleitungen kurzweilig und trotzdem funktional gehalten. Slowereat.com gibt eine klare Kaufempfehlung ⇑.

Mich selbst hat das Paket bereits dazu inspiriert eigene Kreationen zu wagen. Zurzeit gärt gerade ein Versuch aus Weizenmalz und getorfter Gerste mit Target-Hopfen in meiner Flasche. Doch dazu demnächst mehr …

zurück zum Anfang des ersten Brautages →

 

Besser brauen mit Besserbrauer.de

Nachdem nun mein Erlebnis mit dem →Braufässchen schon wieder einige Monate her war (ich würde es jederzeit wieder kaufen und an Hopfenfreunde verschenken oder durchaus auch auf einer eigenen Party aufstellen), bekam ich von meiner Freundin das Einsteigerpaket von →besserbrauer.de geschenkt.

bb-ipa-sale-1

Besonders interessant sind diese Brauboxen derzeit, weil sie momentan bis zum 11. Februar für 59€ statt 69€ angeboten werden.

Ein erster Blick in die Box verriet mir schon, dass dieses Brauerlebnis ein wohl ganz anderes werden wird. Neben einer hübschen, gläsernen Gärflasche nebst Gärstopfen, liefern die Besserbrauer

  • ein Termometer
  • einen Schlauch mit Schlauchklemme
  • eine Packung Reinungsmittel mit Aktivsauerstoff
  • eine Bierpumpe
  • Abmesshilfe für Zucker

und natürlich ein Zutatenpaket für ein erstes IPA mit

  • geschroteter Malzmischung
  • Hefe: Safale US-05
  • Citra-Hopfen in Pelletsform (vakuumverpackt)

Alle Zutaten werden laut Hersteller in genau der benötigeten Menge geliefert. Das reine Produkterlebnis (Auspacken, Verpackung, Präsentation) wirkt äußerst professionell und stylisch.

Wie man an sein Bier kommt, verrät eine gut bebilderte, durchdachte und wirklich idiotensicher geschriebene Anleitung, welche entweder als PDF von →besserbrauer.de heruntergeladen wird oder direkt auf z.B. einem Tablet in der Küche angezeigt werden kann. Die Besserbrauer empfehlen einen 10-Liter-Topf zum Maischen und Hopfenkochen, sowie ein großes Sieb zum Läutern. Beides ist für relativ viel Geld im eigenen Online-Shop zu erwerben. Ein Blick in den Haushaltswarenladen um die Ecke oder andere Versandhäuser, schonen hier den Geldbeutel deutlich. Meine ersten Versuche startete ich mit einem großen und zwei kleinen Töpfen, sowie zwei kleineren Sieben. Dinge die ich eben mein Eigen nennen konnte. Um aber einigermaßen problemfrei und flüssig arbeiten zu können empfehle ich in jedem Fall:

  • zwei 10-Liter-Töpfe
  • ein großes, grobmaschiges Sieb, ∅ wie der Topf

Alle anderen Utensilien sollte jeder Haushalt in irgendeiner Form beinhalten.

Bei unserem IPA, ein Indian Pale Ale, handelt es sich um eine englische Biersorte, welche in den letzten Jahren erst wieder verstärkt auch in hiesigen Getränkemärkten angeboten wird. Stärker eingebraut, mit höherem Alkoholgehalt und Hopfenanteil, wurde es angeblich für die Überfahrten in die indischen Kronkolonien gebraut. Es zeichnet sich vor allem durch seine sehr fruchtige Note aus, welche einem sofort beim Öffnen der Flasche in die Nase steigt. Unser IPA braucht aber bis dahin noch etwas und so setze ich zurerst Topf 1 mit 4 Litern frischem Wasser auf.

Maischen

Unter Maischen versteht der Braumeister das Ansetzen des Sudes (oder der „Würze“). Dafür rühren wir das gelieferte Malz möglichst klumpenfrei in das vorgeheizte Brauwasser ein. In unserem Fall beträgt die Temperatur 69°C. Wer ein Weizenpaket erhalten hat, maischt bei ca. 15°C weniger ein. Insgesamt unterscheiden sich die Anleitungen nur etwas bei den Temperaturen und der Reihenfolge der Hopfenbeigabe, weil besserbrauer.de ausschließlich obergärige Biere anbietet, welche auch bei Zimmertemperatur funktionieren.

fullsizerender-9

Eine Schaumkelle lässt sich hier am günstigsten verwenden. Wir brauchen sie in einer Stunde zum Abschöpfen der Maische ohnehin.

Beim IPA halten wir laut der Online-Braumeister die Temperatur nun 60 Minuten lang zwischen 65 und 69 Grad, was mir nach einiger Zeit durch das richtige Timing aus Rühren, Deckeln und Herdplatte runter- /raufschalten auch gelang. Nach einer Stunde wird auf 78°C erhöht und der Topf dann vom Feuer genommen (abmaischen). Witzig fand ich den Spruch in der Anleitung, falls etwas mit der Temperatur oder anderen Penibletten nicht funktionieren sollte: „Bier wird es immer!“ 😀

fullsizerender-6

Läutern

Nach dem wir also durch häufiges Rühren die Wärme auch immer gut im Topf verteilt haben,  beginnen wir die Maische über ein Sieb in den zweiten Topf abzuschöpfen. Hintergrund ist, dass wir eine Art Filter in dem Sieb erstellen, durch welchen der Sud nun becherweise und gleichmäßig hindurchgeleitet wird. Ist der Topf leer, wird er ausgespült und noch einmal mit 3 Litern Wasser auf 78°C  (Abmaischtemperatur) gebracht. Das Wasser wird ebenso becherweise durch den Filter gegeben, welcher allgemein als Treber bezeichnet wird.

fullsizerender-5

Das Trebersieb nun wieder auf den anderen Topf setzen und alles noch einmal Becher für Becher rückwärts geben. Ja, das dauert insgesamt etwas. Man sollte zum Brauen von Bier ohnehin Geduld, Ruhe und vor allem Zeit mitbringen. Aber nach einer halben Stunde haben wir einen ausgelaugten Treber und backen daraus Brot:

Treberbrot

Nimm 250 Gramm des Treber, 500 Gramm Mehl (ich empfehle Weizenmehl, es kann aber je nach Treber auch experimentiert werden), eine Packung Trockenhefe, 250 ml Flüßigkeit (Milch, Bier oder einfach nur Wasser) und etwas Salz und Zucker (wenig). Ich selbst habe als Gewürz noch eine handvoll gesalzene Kapern zugegeben, welche sich prächtig in dem Brot gemacht haben.

fullsizerender-4

Alles schön verkneten und für eine Stunde abgedeckt und schön warm gehen lassen. Naja, jeder kennt ein Hefeteig-Grundrezept … Anschließend den Teig noch einmal durchkneten und in eine gefettete Kastenform geben (rund geht auch). Die Backzeit beträgt bei 180°C Umluft oder 180-200°C Ober-/Unterhitze ca. 50 Minuten. Schaut aber nach 45 Minuten ruhig schon mal nach. Öfen sind nicht alle gleich.

fullsizerender-10

Hopfenkochen

Unsere Würze wird nun leicht wallend aufgekocht. Die Hopfenpellets tragen den Namen Citra. Wer IPA schon kennt, wird sofort nach Öffnen der Vakuumverpackung riechen, dass vor allem die Hopfensorte das Aroma unseres indischen Ales bestimmen wird. Dafür teilen wir laut Anleitung die Pellets in 5 gleiche Teile und fügen diese zu jeweils einem Teil nach 10 Minuten, nach 30 und noch einmal nach 50 Minuten seit Kochbeginn hinzu. Rühren nicht vergessen.

fullsizerender-8

Kurz vor Ende der Kochzeit füllen wir schon mal das Spülbecken mit kaltem Leitungswasser und stellen den anderen großen Topf gut gesäubert hinein. Ab jetzt muss es wirklich sauber zu gehen. Die Würze zum Abkühlen in den anderen Topf geben und dabei das Wasser im Spülbecken mehrmals wechslen. Es nimmt die Hitze des Topfes recht schnell auf. Ziel ist zuerst das Herunterkühlen auf ca. 80°C! An dieser Stelle kommen die restlichen 2/5 des Hopfens in den Sud. Jetzt sollte das Abkühlen einigermaßen schnell gehen. Ambitionierte Hobbybrauer haben hierfür teure Gerätschaften. Ein paar Kühlakkus tun es aber auch. Ist die Temperatur auf ca. 25°C abgesunken, kann die Würze über einen sauberen Trichter in die Gärflasche gefüllt werden (ca. schulterhoch). Von der Hefe wird nur etwa ein Drittel benötigt (ca. 4 gr.). Einfach mit dazugeben und einmal ordentlich durchschütteln. Hebt den Rest auf, falls ihr noch mehr Bier brauen wollt. Das Zeug ist wirklich nicht billig. Der Gärstopfen wird auf die Flasche gebracht und alles am Besten mit einem Handtuch umhüllt, damit es dunkel bleibt für die Hefe.

fullsizerender-3

Nun heißt es warten …

Mein Resumeé bisher ist durchaus positiv. Ich habe mit dem Paket von →besserbrauer.de etwas sehr Handwerkliches und Ursprüngliches erlebt. Durchaus so, wie ich es mir gewünscht habe. Nebenher konnte ich als völlig unbeschriebenes Blatt quasi spielerisch durch das Abarbeiten der prima Anleitung zumindest das rudimentäre Prinzip und die Grundbegriffe des Bierbrauens erlernen. Der „Arbeitstag“ dauert zwar sicher seine 4 Stunden, aber dafür erlebte ich den Brauvorgang ohne technisierte Helferlein einzig mit Topf, Sieb und Thermometer. Noch einfacher und ich hätte das Bier in einem Kessel über offenem Feuer kochen müssen. Aber wir wollen mal nicht übertreiben.

Weil das Bier nun eine Woche lang in Stille und Dunkelheit in einer Ecke bei Temperaturen um die 20°C vor sich hinblubbern soll, mache auch ich eine Pause und melde mich mit dem Abfüllprogramm in Kürze wieder.

coming soon …

Mein erstes Bier, 2. Teil

Eine Entschuldigung ist angesagt an alle meine Leser! Da trinke ich ein „selbstgemachtes“ Bier  und melde mich nicht zurück. Man könnte meinen, dass der Gerstensaft ersthafte toxische Schwierigkleiten mit sich brachte. Aber nein, so ist es nicht gewesen.

Es hat mir durchaus Spaß gemacht, das Bier mit den paar Zutaten zusammenzumixen, einmal umzudrehen und nach einer Woche den Zapfhahn zu ziehen. Geschmacklich war es – sagen wir: erstaunlich gut! Es hatte eine satte goldgelbe Farbe, leicht trüb und zumindest die ersten Zapfungen (sagt man das so?) waren durchaus spritzig.

bildschirmfoto-2017-02-05-um-12-52-07

Die Schaumkrone war schwach ausgeprägt, was beim Fässchenzapfen aber auch durchaus am Bedienen gelegen haben kann. Das erste Ziehen des roten Nippels oben auf dem Faß beförderte eine recht gewöhnungsbedürftige Geruchswolke zu Tage, welche ich so aus einem Brau-Zusammenhang heraus noch nicht kannte. Auch das erste gezapfte Glas wies einen merkwürdigen, nicht näher zu beschreibenden Geruch aus.

bildschirmfoto-2017-02-05-um-12-51-40

Geschmacklich würde ich sagen, unterschied es sich auf der Zunge und im Gaumen durchaus erst einmal positiv vom gewöhnlichen  Industrie-„Hellen“. Der Gedanke, das schöne, frische Wasser mit einer Art „schwarzer Schuhpaste“ zu vermischen und eine klare Flüssigkeit namens Hopfenextrakt beizufügen, hinterließ dann doch einen schalen Hintergeschmack im Gehirn. Wo ist hier noch der Unterschied zu herkömmlichen Fabrik-Bieren? Ist der Herstellungsprozess nicht nur auf Kleinstmengen heruntergebrochen worden? Passt diese Art zu meinem Ansatz der Slow-Kultur, nur weil man eine Woche warten muss?

Ein nettes Gimmick zum Verschenken an Biertrinker, stellt das Braufässchen alle mal dar. Und zumindest bei mir gab es den Anstoß, den Gedanken des Bierbrauens weiter zu verfolgen, wie ihr in den kommenden Tagen lesen werdet. Ein erneuter Umzug in eine nun wieder echte Küche und ein neues Geschenk meiner Liebsten brachten Antworten auf meine vielseitigen Fragen zum Bierbrauen. Doch dazu mehr in Kürze. Diesmal wirklich 😉 …

Mein erstes Bier, 1. Teil

Heute kommt mein erstes Bier. Nein, nicht mein erstes überhaupt, aber mein erstes Selbstgebrautes 😏. Schon lange hege ich den Gedanken, selbst den goldenen Gerstensaft herzustellen. Aber bis auf diverse Einkäufe in Craftbeer-Läden und der Verkostung bei Freunden, die dies schon geschafft haben, kann ich leider nichts vorweisen. Zeit und Aufwand und beides zusammen scheuten mich jedenfalls, dieses Projekt einmal in Angriff zu nehmen.

Aber ich habe ja eine sehr aufmerksame bessere Hälfte, welche meine Bierzuneigung außerhalb der gängigen Industriebiere längst registriert hat. Und just an diesem Wochenende stellte sie mir ein Paket auf den Schoß.

 

Das fand ich erst einmal super, erstklassig, und total toll, dass meine Liebste an so etwas für mich gedacht hat … reglementiert sie doch des Öfteren den feinmalzigen Genuss des kühlen Erfrischungsgetränkes😄. Ein erstes Lesen lässt mich aber sehr wundern. Mehr ist am Bierbrauen nicht dran? Die drei Zutaten zusammenschütten und warten?

Na Abwarten. Ersteinmal mit größter Sorgfalt die Anleitung lesen. Das ganze Produkt wirkt äußerst clever gestaltet und konzipiert. Die schriftlichen Anweisungen wirken idiotensicher und kurzweilig illustriert. Ein Lob der Marketing-Abteilung.

Auseinandergenommen beinhaltet mein Päckchen diese Zutaten: ein Fass, eine Flasche Malzextrakt, ein Fläschlein Hopfen (Cascade), eine Tüte Hefe und drei Bierdeckel.

 

Wobei die Bierdeckel nicht zum eigentlichen Brauen verwendet werden.

In das hübsche 5-Liter-Fässchen kippe ich eine sirupartige Masse, welche als Malzextrakt bezeichnet wird. Diese Flasche wiederum fülle ich bis zur entsprechenden Markierung mit kaltem Wasser und bis zur obersten Markierung mit kochendem Wasser auf und füge auch dies, gut ausgespült in das Fässchen. Als Wasser habe ich mal ganz profan Lidls Saskia ohne Kohlensäure genommen. Das hiesige Leitungswasser war mir dann doch etwas zu heikel. Wer trinkt schon gerne großstädtisches Chlorbier.

Das Fass habe ich eine halbe Minute lang nach Anleitung bewegt und mit weiteren fünf Flaschen Mineralwasser gefüllt. Jetzt das mitgelieferte Tütchen Hefe und ein Fläschlein Hopfen hinzugefügen. Ja, ein Fläschlein. Keine Dolden. Es war eine klare, durchsichtige Flüssigkeit… Wir werden sehen. Stöpsel drauf und irgendwo hinstellen, wo es nicht so schlimm ist, wenn in Abwesenheit die Bombe platzt. Morgen soll ich das Fass für 10 Sekunden auf den Kopf stellen und dann die nächsten 4 Tage ruhen lassen. Anschließend noch einmal für zwei Tage im Kühlschrank „reifen“ lassen.

Ich melde mich nächste Woche wieder mit einer Verkostung. Wird der Text eher unleserlich, war die Idee von Braufässchen.com wohl gut 😄.

Coming soon …