Jetzt war es endlich mal wieder so weit: es hat sich gelohnt zu kochen. Ehrlich gesagt hat es sich schon vor längerer Zeit gelohnt zu kochen. Die Fotos waren auch fertig, aber am Schreiben haperte es dann doch noch.
So wünschte sich mein kleiner Gast (wie immer eigentlich) Keulen. Ich habe keine Ahnung woher dieses Barbarentum kommt. Ich tippe auf diese Asterix-Filme. Große Keulen sind derzeit auf den zwei Herdplatten aber eher schwer und so wurden es „Keulchen“. Den Rest habe ich von einem Freund, von dem ich eigentlich die meisten Anregungen bekomme, wenn es um orientalisches, mediterranes oder manchmal auch asiatisches Essen geht. Meistens geht es dabei erstaunlich preiswert zu. Es klingt irgendwie gesund und kann problemlos zu einer fleischlosen Mahlzeit umgewandelt werden … aber fangen wir einmal an zu kochen.
Wir benötigen nicht mehr als das, was ihr seht:
- paar Hähnchenunterschenkel
- zwei Hände voll Boulgur (CousCous geht natürlich auch)
- ein Glas Orangensaft
- eine kleine Zwiebel oder 2 Schalotten
- Trockenmischobst, so 200 Gramm
- ein paar gehackte Cashewkerne
- Joghurt pur, nach Belieben 1-2 kleine Becher
Gewürze: Curry, Salz, Pfeffer, Koriander (Blätter! keine Samen, also auch kein Pulver 😉)
Die Keulchen kann man ohne Ofen auch in einer Pfanne machen. Sie bekommen dann zwar nicht so eine schöne deutsche Grillhähnchenkruste, aber die findet man im orientalischen Raum auch eher selten.
Mit dem eigentlichen Hauptgericht, dem Boulgur verhält es sich sehr einfach: Trockenobst und Zwiebel kleinhacken und leicht andünsten. Den Boulgur hinzugeben und kurz mitdünsten. Mit den Mengenverhältnissen tu‘ ich mich immer etwas schwer. Wenn es so aussieht, stimmt zumindest das Verhältnis Trockenobst/Getreide:
Mit einem großen Glas Orangensaft ablöschen. Für den Rest der benötigten Flüssigkeit gieße ich einfach Wasser hinzu. Boulgur saugt die Flüssigkeit auf und bekommt so seine Gries-Konsistenz. Die Flamme muss also nach kurzem Aufkochen ausgemacht oder auf sehr klein gestellt werden. Lediglich Pfeffern und Salzen. Ihr könnt auch Salz und Zwiebeln weglassen und stattdessen nach dem Orangensaft mit Brühe weiter aufgießen. Ich wollte aber keine gekörnte Brühe im Haus und selbstgemachte ist mir gerade etwas zu aufwendig. Der Boulgur ist fertig wenn die Flüssigkeit verschwunden und das Getreide die gewünschte Bissfestigkeit erreicht hat. Für gewöhnlich tritt dieser Umstand nach ca. 10 Minuten ein. Zum Schluss die Korianderblätter (geht auch gerebelt aus dem Glas) und Cashews hinzugeben und unterrühren. Mit dem Koriander vorsichtig umgehen. Er wird für einige europäische Zungen schnell seifig.
Der Jogurt wird nur gesalzen und mit zwei Teelöffel Curry vermengt. Lasst ihn ein Weilchen stehen, damit er gut durchziehen kann. Als Tipp: die Art des Curry macht viel aus. Nehmt also bitte nicht ein kleines Plastikdöschen wo Curry draufsteht sondern versucht einmal einen gut sortierten Gewürzladen. Im Internet bietet z.B. #Herbaria ein großes und sehr gutes Sortiment an. Auch mit verschiedenen Curryzubereitungen. Lohnt sich, weil der Unterschied zu den üblichen Gewürzproduzenten Ostmann, Fuchs und Wagner doch sehr gewaltig ist. Der Preis leider auch 😉.
Voilá! Seid ihr schnell genug, dauert es länger diesen Text zu schreiben als dieses Gericht herzuzaubern.