Sooo, da ist es doch glatt ein Linseneintopf geworden. Nach dem es heute vormittag so richtig herbstlich fies draußen zu ging, konnte ich nicht anders und musste die Schmuddeljahreszeit auch in der Küche Einzug halten lassen.
Um es vorweg zu nehmen, die Chilischote tat dem Basis-Fond keinen Abbruch, er ist hervorragend gelungen. Irgendwann habe ich dann alles in einem feinen Sieb abgeseiht und 250 Gramm braune Pardina-Linsen so ca. 30 Minuten vorgekocht. Zwei Moormöhren, 5 feste kleine Kartoffeln und vielleicht 500 Gramm Schwarzwurzeln wurden lediglich 15 Minuten in einem dieser AMC-Töpfe ohne Wasser gegart. Zur DIN-Vorgabe: Möhren in Scheibchen, Kartoffeln gewürfelt und Schwarzwurzel in mundgerechte Abschnitte.
Irgendjemand hat in der Zwischenzeit sicherlich 100-150 Gramm Schinkenspeck gewürfelt und tat es mit drei mittelgroßen Zwiebeln ebenso. Beides nun so andünsten, dass der Speck nicht krustig wird. Die abgespülten und vorgekochten Linsen noch etwas mitdünsten und mit unserem Fond aufgießen. Auf kleiner Flamme die Linsen fertig garen und 10 Minuten vor Ende das Gemüse mit den Kartoffeln beimengen. Eine Hand voll braunen Zucker mit rein, umrühren und alles auf minimaler Flamme noch einmal 10-15 Minuten ziehen lassen. Während der letzten 5 Minuten eine Orange filetieren, deren Spalten halbieren und dem Eintopf unterheben.
Andere Gewürze erübrigen sich eigentlich, vor allem Salz. Durch den Fond und den Schinkenspeck sollte der Eintopf mehr als genug davon in sich tragen. Durch die Orange am Ende gebe ich dem Gericht die gewünschte Säure. Früher hat Oma immer eine echt pfeffrige Linsensuppe auf den Tisch gestellt und dann Essig und Zucker draufgegeben. Mit der Orange finde ich es milder, angenehmer und raffinierter.
Hier noch die Zutatenliste für alle Nachkocher:
1-1,5 L Fond für kräftige Suppen mit etwas sanfter Schärfe
500 gr. Schwarzwurzel
2 große Moormöhren
5 kleine festkochende Kartoffeln
250 gr. Pardina-Linsen
100-150 gr. Schinkenspeck
3 mittelgroße Zwiebeln
eine Hand voll Rohrzucker
1 Orange, filetiert