Bierkuchenhatz

Laufstreß in kleiner Wohnung. Jeder braucht sein Recht und selbst möchte man gern noch das belgische Trappistenbier abfüllen. Einkauf: aus irgendwelchen Gründen äußerst knapp geraten. Frau krank. Liegt schon den ganzen Tag und schlürft Tee. Sohn schreibt drei Tests und wünscht lieber Sechsen, als auf Unravel zu verzichten. Die (Groß)Eltern bereits mit virtuellem Besuch beglückt. Wer oder Was (wurde) bereits beglückt? Kasus: Nominativ. 

Der nicht schmächtig gebaute Sohn ruft nach einem wirklich oppulenten Frühstück tatsächlich pünktlich 12:30: Was gibt es eigentlich zu Mittag? … Ein Blick in den Kühlschank verrät: auf jeden Fall nichts Geplantes. Knapp einkaufen, um Ressourcen zu sparen ist also auch keine Lösung. Zumindest wird nichts weggeworfen. Scheibe Toast mit Geflügelsalat? Das vom Frühstück? Die Schreie werden lauter, die Not größer. Treberreste werden aufgetaut und mit Mehl +Öl und Wasser vermengt, bis der Teig an etwas pizzaähnliches erinnert. Ein angerissener Becher Créme fraîche mit etwas Milch vermengt. Die letzten beiden roten Zwiebeln geben halbe Ringe her. Eine Handvoll Schinkenwürfel – alles drauf und gut verteilen.

Ach hier hat er sich versteckt, der alte Camembert – leicht vertrocknet, aber noch von gesunder Farbe. Drübergebröselt. Hier und da ein paar Kräuterkrümel gefunden. Ofen. Ich schaue in 20 Minuten mal nach. Wer oder Was schaut in 20 Minuten mal nach?


Die 250°C taten das Ihre. Der Bierflammkuchen ist fertig und die Hatz hat ein Ende. Auf die Frage: Ist das Pizza? murre ich verärgert: Ja.

Bierreste zum Abendmahl

Mag auch das Bierbrauen meine Ressourcen finanzieller Art reduziert und Chronos verärgert haben, man(n) muss sich nur zu helfen wissen. Zu meinem gestrigen Brauabenteuer komme ich allerdings später – je nach dem, wie trinkbar das Experiment war oder ob „Hopfen und Malz verloren“ wurde.

Dass der liebe Treber kaum nur zum Brotbacken genutzt werden kann, verriet mir nicht zuletzt ein Blick auf einschlägige Internetseiten. Selbst →Falafel lassen sich damit aufpeppen. Nun, Treber hatte ich mal wieder ausgiebig produziert, aber ansonsten war das Vorratslager recht luftig und der Kühlschrank tat es diesem gleich. Im Gefrierfach war eine halbe Packung alter Kloßteig. Ich habe keine Ahnung, wie es dazu kam, denn für gewöhnlich mache ich den (zwar nur 1-2 mal im Jahr, aber) selbst. Also flink aufgetaut, eine gute handvoll Treber dazu, die restliche tiefgefrorene Petersilie aus dem Kühlfach aufgebraucht und mit der letzten Zitrone des Gemüsefachs beträufelt.

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Pfeffer & Salz nebst etwas Korianderblatt und einer Brise Chiliflocken. Das ganze vermengen und feststellen, dass es nur glitschig ist, um dann zum Mehlglas zu greifen und den Pamps so lange löffelchenweise damit zu versorgen, bis es eine homogene und formbare Masse ergibt.

Ich habe daraus Taler geformt und in der Pfanne mit Butter & Öl ausgebacken. In Kugelform im Ofen bei 200°C vermutlich so um die 20-25 Minuten backen sollte auch gut funktionieren. Das wird ein anderes Mal ausprobiert.

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Dazu musste noch weg:

  • die letzten drei Seelachsfilets
  • ein Zipfel Blattspinat (TK)
  • 3 Platten Blätterteig (TK)

Daraus wurde dann diese Beilage, welche ich aus Gründen des verfehlten Themas hier aber nicht näher erläutere. Zu viel Tiefkühlkost. Aber auch hier muss es manchmal etwas praktischer zugehen in unserem Hause.

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Zeitlicher Aufwand: Fünf Minuten vorbereiten, fünf Minuten basteln, 20 Minuten backen.

Bon appétit …