Feigen-Tapas an Birnen-Risotto

Heute Abend gibt es Käseplatte mit feinen Auswahl-Käsesorten, Früchten und einem ordentlichen Roten aus España. Daher heute Mittag etwas snackartiges Essen.

Ich habe Parmaschinken (frisch geschnitten) ausgebreitet und mit einem Thymian-Ziegenfrischkäse bestrichen. Eine Trockenfeige wurde halbiert und jeweils in den bestrichenen Schinken eingewickelt. Am Ende das Paketchen mit Honig „verkleben“ und verschließen. –> liegenlassen.

Das Risotto ist schnell gemacht: Man sage dem Sohne, er möge zwei große Birnen vom Baume holen. Eine wird fleißig von allen Seiten abgeraspelt, die andere entkernt, geschält und geviertelt.
Drei bis vier Schalotten sehr fein hacken und in Olivenöl andünsten. 400ml Geflügelfond heiß halten. Risottoreis zu den Schalotten geben, rühren und mit den Birnenraspeln, die hoffentlich auch Saft gelassen haben, ablöschen. Rühren. Mit etwas heißem Fond aufgießen bis der Reis bedeckt ist.

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Kleine Flamme heißt bei Risotto wirklich geringes blubbern. Regelmässiges Rühren. Bei Bedarf Fond nachgießen. Das Risotto ist fertig wenn es a) schön schlorzig über den Holzlöffel läuft und b) weich ist.
In der Zwischenzeit die gewürfelten Birnen in einem kleinen Topf mit Wasser bedecken, Rohrzucker und Bianco-Essig hinzugeben und kleingehackt 5 Salbei- und 5 Basilikum-Blätter mitköcheln … Und zwar so lange, bis die Birnen entweder weich sind oder der Sud sirupartig wird. Wird er nicht sirupartig, den wässrigen Teil abgießen und die Birnenwürfel unter das fertige Risotto heben.

10-15 Minuten vor Ende des Risottos die „Tapas“ in den 150-Grad-Ofen geben und gegebenenfalls wegen des Honigs nachpinseln. Nach spätestens 10 min entweder ausmachen oder auf Warmhalten stellen. Der Käse darin darf nicht kochen und die Tapas platzen lassen.

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Änderungswünsche: Ziegenkäse pur. Die Thymian-Knoblauchvariante ist etwas overkill an Aromen. Frische Feigen, aber schön reif, anstatt der getrockneten.

Bon Appetites für heute und bis demnächst!

Kürbis-Bruschetta mit Birnen und Kotelett

Es wird herbstlich. Das soll sich natürlich auch auf dem Speiseplan des langen Wochenendes niederschlagen. Nach einigen Querelen mit der hiesigen Bio-Fleischerei musste ich nun strunznormale Koteletts holen. Geplant waren dicke doppelte Stielkoteletts mit zwei Knochen. Naja, man kann nicht alles haben.
Den Rest habe ich irgendwo mal in den Untiefen der Millionen Kochseiten gefunden und so halbwegs im Kopf gehabt. Dadurch dann aber wahrscheinlich etwas variiert.
„Was bringt der Herbst zu uns her? Kürbis bringt er her und noch vieles mehr …“ singen die Kinder gern im Kindergarten. Zu uns brachte er einen Hokkaido vom Hof, eigene Birnen und die wahrscheinlich bald letzten frischen Kräuter des Gartens, bevor diese abgemäht und getrocknet werden.

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Los geht’s! Wer flink ist und sich etwas auskennt, macht dieses hübsche, herbstliche Gericht in unter 40 Minuten:

Kürbis entkernen und bitte schälen (auch wenn man Hokkaido-Schale eigentlich mitessen kann). Bei der Birne ebenso das Gehäuse entfernen und gegebenenfalls schälen, falls es eine Sorte mit rauer fester Schale ist. Beides in recht kleine Stückchen schneiden. Nicht mehr als 5 mm würde ich sagen. Ich habe die Relation 3 Teile Kürbis, 2 Teile Birne gewählt.

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Zwiebeln und Knoblauch sollten ebenfalls schon abgezogen und sehr feingehackt bereitstehen. Wir benötigen zwei kleine Zwiebeln und zwei Knoblauchzehen für die Bruschetta und noch einmal eine Zehe für die Soße.

Jetzt der Reihenfolge nach: Ich habe die auf Zimmertemperatur gebrachten Koteletts mit etwas Olivenöl eingerieben und ansonsten ungewürzt in die heiße Teflonpfanne gegeben. Von beiden Seiten schön bräunen und anschließend in einer Auflaufform oder auf einem feuerfesten Teller in den 150-Grad-Ofen schieben (dazu später mehr). Das Ganze bleibt dort jetzt offen für 15-20 Minuten, also sputen wir uns mit dem Rest …

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Zwiebeln und Knoblauch andünsten und Kürbis/Birnen hinzugeben. 10-15 Minuten schwenken und dünsten. Zum Ende hin mit Bianco-Essig löschen und fünf kleingehackte Korianderblätter untermischen. Die Masse sollte nicht zerfallen. Der Kürbis übergeht den Gargrad gern sehr plötzlich und ist dann nur noch Pampe. Zum Schluss Roquefort-Käse unterheben. Nicht zu viel. Ich denke, bei einem halben Kürbis und einer großen Birne reichen 50-60 Gramm.
Pfeffer und Salz nicht vergessen.
Bestimmt habt ihr nebenher auch noch Zeit gefunden ein paar Baguette-Scheiben in der Kotelett-Pfanne beidseitig zu rösten und anschließend auf einem Küchenpapier oder Gitter abtropfen zu lassen 😉
Denn dort kommt die Masse nun rauf und wird mit einem hübschen Blättchen verziert. Ich habe den blau-lila Basilikum genommen, weil mir Koriander als pures Blatt einfach zu seifig schmeckt.

Die „Soße“ ist eine abgewandelte Idee aus diesem Blogeintrag. Ich habe wieder ein Stück gute Butter (diesmal irische) sehr langsam zerlaufen lassen und früh kleingehackten Estragon, ein paar Salbeiblättchen und eine Knoblauchzehe (feingehackt) hinzugegeben. Am Ende salzen. Das Ganze zog so lange, wie die Koteletts im Ofen waren vor sich hin, ohne zu kochen.

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Die Koteletts kann man noch leicht salzen, die Butter tut es aber auch. Im Endeffekt kann ich sagen, dass das nächste mal die Koteletts bei geringerer Temperatur und kürzer im Ofen bleiben. Der Effekt war bei 20 Minuten und 150 Grad nicht ganz der gewünschte.

Insgesamt aber ein ganz netter Herbsteinstieg und echt schnell gemacht 😉

Bon apetite!

Für alle, die nicht geordnet lesen können hier noch die Zutatenliste. Hoffentlich habe ich nichts vergessen:

auf drei Personen gerechnet
1/2 Hokkaido
1 Birne
5 Blätter Koriander
2 kleine Zwiebeln, besser Schalotten
2 Knoblauchzehen
60 gr. Roquefort
ein Schuss Bianco-Essig mild
9 Scheiben Baguette
Olivenöl, Pfeffer, Salz

für die Butter-Soße:
250 gr. sehr gute Butter
ein paar Zweige Estragon
4-5 Blätter Salbei
1 Knoblauchzehe
Salz

und natürlich Koteletts. Bitte nicht die Fleischindustrie unterstützten und billig im Supermarkt kaufen!